Online-Zeit: Facebook schlägt Google

Google_Facebook_Credit: Jakob Steinschaden

Dem Analyse-Dienst ComScore zufolge verbrachten im US-amerikanische Nutzer mehr Zeit bei Facebook als auf Google-Seiten – inklusive Gmail und YouTube. Laut Studie spendierten die User 9,9 Prozent ihrer Online-Zeit dem Freunde-Netzwerk und 9,6 Prozent Google-Angeboten. Demnach verbrachten sie 41,1 Millionen Minuten bei Facebook, 39,8 Millionen Minuten bei Google. An dritter Stelle liegt übrigens Yahoo!, bei dem 9,1 Prozent der Zeit verbracht wurde – das beinhaltet übrigens auch die Foto-Seite Flickr.

Wettrennen

Das ist damit das dritte Mal, dass Facebook seinen Hauptkonkurrenten, der seit mehreren Jahren als Webseite Nummer Eins ist, überholt. Das erste Mal bekam der Internet-Konzern aus Mountain View die Macht des aufstrebenden Online-Netzwerk (nur 20 Autominuten im benachbarten Palo Alto beheimatet) zu Weihnachten 2009 zu spüren, als erstmals mehr US-Nutzungszeit bei Facebook verbracht wurde. Ein zweites Mal konnte Facebook im Frühling 2010 kurzfristig am Suchkonzern vorbeiziehen, diesmal ohne einem Feiertag (virtuelle Glückwünsche sind dann offenbar wichtiger als Internet-Suche) im Rücken.

Werbe-Schlacht

Für Google müssen diese Zahlen alarmierend wirken. Beide Firmen sind Werbe-Unternehmen, und wer mehr Nutzerzeit an sich binden kann, kann umso mehr Anzeigen einblenden. Facebook hat dabei noch das Problem, dass Anzeigen nicht so oft angeklickt werden als bei Google, was auf die unterschiedlichen Nutzungsszenarien zurückzuführen ist. Bei Google befindet man sich meist aktiv auf der Suche nach Produkten und Dienstleistungen, während man sich bei Facebook meist Privatkommunikation betreibt und erst in zweiter Linie auch Marken und Produkte wahrnimmt.

Das Match zwischen den beiden Internetunternehmen aus dem Silicon Valley wird sich künftig noch weiter zuspitzen – nämlich dann, wenn Google sein eigenes, angeblich Google Me getauftes Online-Netzwerk startet. Ob die Nutzer allerdings von einer Datenkrake zur nächsten wechseln werden, bleibt abzuwarten. Zudem wird demnächst das nicht kommerzielle, Open-Source-Projekt Diaspora an den Start gehen, und auch Apple buhlt mit seinem Musik-Netzwerk Ping um die Zeit der Internetsurfer.

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