PlayStation 4 und Xbox One: Besser warten mit dem Kauf, die alte Konsole reicht auch

Sonys PS4, im Hintergrund “Assassin´s Creed IV” © Jakob Steinschaden

Sonys PS4, im Hintergrund “Assassin´s Creed IV” © Jakob Steinschaden

Über die Feiertage hatte ich Gelegenheit, eine Spielkonsole der neuen Generation auszuprobieren. Die PlayStation 4, ein durchaus schick designter, schwarzer Kasten um 400 Euro, tritt derzeit gegen den etwas klobigeren und 100 Euro teureren Rivalen von Microsoft, die Xbox One, an. Und natürlich ist die PS4 schön zu spielen: Im Vergleich zu meiner einige Jahre alten Xbox 360 ist sie natürlich schneller und leiser, hat kürzere Ladezeiten und bietet einen etwas angenehmeren Controller und eine bessere Grafik. Doch was mir eindeutig gefehlt hat: der Wow-Effekt.

Leider nicht um Welten besser
Von einer Konsole, die sieben Jahre nach ihrem Vorgänger auf den Markt kommt, hätte ich mir doch mehr “Wow” erwartet. Womit sich für mich die Frage erledigt hat, ob ich mir im nächsten halben Jahr eine der neuen Konsolen kaufen soll. Nein, werde ich nicht. Das Problem liegt dabei nicht an der sicher starken Hardware – auch wenn Sony etwa schon auf die neue Auflösung 4K setzen hätte können -, sondern beim Content, also den Games. Sowohl PlayStation 4 als auch Xbox One kommen mit einer eher dürftigen Zahl an exklusiven Titeln daher, die eine Anschaffung notwendig machen.

Bei der PlayStation 4 gibt es derzeit eine enttäuschende Reihe an Exklusiv-Spielen, aus der einzig “Killzone” heraussticht, und bei der Xbox One sieht es hinsichtlich “System Seller” (u.a. Forza, Ryse) ebenfalls düster aus. Dem gegenüber stehen aktuelle und künftige Knaller wie “Assassin´s Creed IV: Black Flag”, “GTA V”, “Watchdogs” oder “Destiny”, die allesamt auch auf den alten Konsolen PS3 und Xbox360 zu haben sind bzw. zu haben sein werden. Sicher bieten die Versionen für die Next-Generation-Konsolen eine bessere Grafik – aber ist die auch 400 bzw. 500 Euro wert?

Laut Tony Key, Senior VP für Sales und Marketing bei Ubisoft, konzentrieren sich die Publisher aus wirtschaftlichen Gründen im Moment noch eher auf die Vorgängermodelle. Die Rechnung ist einfach: Sony prognostiziert bis März 2014 etwa 5 Millionen verkaufte PS4-Konsolen, ein ungleich größerer Markt aber sind die über 80 Millionen PS3, die weltweit den Haushalten stehen.

Während man Sonys PS4 als solide Spielkonsole ohne großen Überraschungen einreihen kann, versucht Microsoft seine Xbox One als Multimedia-Zentrale fürs Wohnzimmer zu positionieren. So soll man damit nicht nur zocken, sondern via Skype Videotelefonate führen, das TV-Signal durch die Konsole schleifen oder Musik- und Video-Streaming damit abrufen. Doch zum Skypen oder Musikhören den Fernseher und eine Spielkonsole aufdrehen zu müssen, wirkt auf mich in Zeiten von Smartphones und Tablets eher absurd. Und die Receiver von UPC oder A1, über die die Internet/TV-Anbieter uns ihre Video-on-Demand-Angebote verkaufen wollen, kann die Xbox One schon gar nicht ersetzen. Wer also schon eine Spielkonsole der letzten Generation besitzt, der knn sich mit einem Upgrade gedulden. Exklusiv-Blockbuster wie “Halo 5” (Xbox One) “Uncharted” (PS 4) werden von der Fachpresse erst in frühestens einem halben Jahr erwartet, und bis dahin kann noch viel passieren. Zum einen könnten Xbox One und PS4 günstiger werden bzw. in attraktiven Bundles angeboten werden (z.B. mit 2 Controllern, mehreren Spielen), und zum anderen bleibt abzuwarten, was Apple, Google und Samsung vorhaben. Der iPhone-Hersteller ist dank App Store stark bei Spielen und wird schon seit Jahren verdächtigt, einen Smart-TV bauen zu wollen. Und auch Samsung dringt immer weiter in den Bereich “Home Entertainment” vor und dürfte sich nicht nur einmal überlegt haben, auch Games auf seine Internet-Fernseher zu bringen.

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